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Hüttenübernachtung auf der Hochrieshütte

Hüttenübernachtung auf der Hochrieshütte

Der Berg rief, er rief mich lauthals! Das letzte Mal übernachte ich auf der Hochrieshütte in der ersten Etappe einer sommerlichen Chiemgau-Runde. Damals trug ich Klara vorne in der Trage und auf dem Rücken unseren Rucksack. Baby Klara! Fünf Monate war sie damals, dies ist eine Ewigkeit her. 15 Monate später folgt nun eine spätherbstliche Hüttenübernachtung auf der Hochrieshütte. Dieses Mal verlief der Anstieg auf den Rosenheimer Hausberg jedoch etwas anders….

Packesel-Anstieg auf die Hochrieshütte

Nun war ein reiner Ladies-Trip geplant, nur Klara und ich. Vorab: ich wusste, dass es im wahrsten Sinne des Wortes ’schwer‘ werden wird. Gepäcktechnisch. Tragetechnisch. Heute werde ich Klara und unser Gepäck alleine stemmen müssen. Es wird zwar schwer aber durchaus zu bewältigen sein, dachte ich. Als mich dieser Anstieg auf die Hochrieshütte dann so wahnsinnig anstrengte überschlug ich die Traglast im Kopf. Und erschrak. 26kg? Seit der letzten Solo-Hüttenübernachtung mit Kind war einiges an Gepäck dazugekommen. Es hatte sich langsam und (fast) unbemerkt eingeschlichen. Hier geht es zur ‚the honest list‘.

Hinzu kam, dass uns das mürrischste Wetter überhaupt begleitete. Es war kalt, es regnete in Strömen und der böige Wind lies kaum nach. Kein Wunder, dass die Hochriesbahn an dem Tag den Betrieb eingestellt hatte. Klara blieb die gesamte Tour freiwillig und gut verpackt in der Kraxe, bei dieser Witterung verhielt sie sich wie eine Katze. Die möchten dann auch nicht vor die Tür.

Offen gesagt wurde meine mentale Stärke mit diesem Anstieg geprüft. Denn ehrlich gesagt kämpfte ich mich im windigen Regenwetter mühsam die Hochries rauf, wollte weder Pausen einlegen noch mich mit dem ganzen Gepäck beeilen. Konstant weiter gehen, da ich die Unterkühlung und die körperliche Überforderung nicht herbeirufen wollte. Mit Klara im Gepäck mache ich mir bei einem Solo-Anstieg weitaus mehr Gedanken, mit denen ich mental umgehen musste.

Und wir haben es geschafft. Trotz der Herausforderungen hatte ich nicht daran gezweifelt, und doch wird diese Wanderung mit Hüttenübernachtung auf der Hochrieshütte ein ‚Wendepunkt‘ sein. Wie werden wir zukünftig die nächsten (Solo-) Hüttenübernachtungen unternehmen?

Die Lösung für weitere Wanderungen?

Wie geht es weiter? Unser Wirbelwind Klara wird größer, aber die Strecken wird sie in naher Zukunft nicht alleine laufen können. Als ich mich als Packesel auf der Hochries abmühte kam mir einige Ideen. Die erste war am präsentesten, die anderen drei wohl realistischer in der Umsetzung.

  • Ultra-light Packung. Zahnbürste absägen, Labels und Taschenbeutel aus der Bekleidung entfernen und Gurtbänder kürzen. Der unnötige Ballast verschwindet, ein radikaler Ansatz.
  • Gepäck auf den Berg gondeln lassen, wir wandern. Dadurch sind auch solo-trips mit Kindern möglich.
  • Bei Hüttenübernachtungen grundsätzlich nur mit weiteren Erwachsenen als Gruppe wandern, damit man das Gepäck und die Kinder untereinander verteilt.
  • Alleine Wandern. Meine Auszeit vom Alltag am Berg.

Kleine Info zur ‚the honest list‘. Aufgrund der Corona-Bestimmungen durften wir keine Hüttenschlafsäcke mitnehmen, frische Wandersocken ersetzen die Hüttenschuhe und anstelle von ‚Alltagskleidung‘ für den Hüttenabend wurden die ungegragenen Wandersachen des nächsten Tages angezogen. Ergo: normalerweise kommt noch etwas Gewicht dazu.

Die Hochrieshütte der DAV Sektion Rosenheim

Die Hochrieshütte liegt mit 1.569m direkt auf dem Gipfel der Hochries und besticht durch ein sagenhaftes Bergpanorama. Gerade für die Fotografie der blauen und goldenen Stunde lohnt sich eine Hüttenübernachtung auf der Hochrieshütte ungemein. Bei unserer Wanderung blieben wir leider die gesamte Zeit in den Wolken hängen, aber wir werden gern wieder hochwanern. Das BERGseits Team ist ausgesprochen freundlich und wir freuen uns immer bei ihnen zu Gast zu sein.

Übrigens ist die Hochrieshütte eine sektionseigenen Hütte der DAV Sektion Rosenheim. Für mehr Informationen findet ihr hier mein Interview mit der DAV Sektion Rosenheim.  

Anstieg an die Hochries-Hütte

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